Was ist die größte Prüfung oder Notlage, der du jemals in deinem Leben begegnet bist? War es der Tod eines geliebten Menschen? War es eine schwere körperliche Krankheit? Vielleicht war es eine Zeit großer finanzieller Not oder die Erfahrung einer zerbrochenen Beziehung mit einem guten langjährigen Freund? Wir alle haben im Laufe der Jahre unseren eigenen Anteil an Leid erfahren. Das Leben in einer gefallenen, von der Sünde verfluchten Welt bringt zwangsläufig Trauer und Herzschmerz mit sich (1. Mose 3,16-19). Bis zu einem gewissen Grad werden alle Menschen im Laufe ihres Lebens Not und Leid erfahren müssen (Psalm 46,1-3). Doch obwohl Prüfungen in diesem Leben zwar immer wieder auftreten, erklärt die Bibel, dass Gott in der Lage ist, sie souverän zum ewigen Wohl seines Volkes zu gebrauchen (Römer 5,1-5). Die Tatsache, dass Gott durch die schmutzigsten Umstände perfekt für sie gesorgt hat, sollte für Christen die ultimative Quelle des Trostes sein, wenn sie mit persönlichen Schwierigkeiten umgehen (Joh 16,33). Das heißt, dass die Nachfolger des Herrn Jesus Christus inmitten jeder Situation, in der sie sich befinden, Freude haben können (Philipper 4,10-14).

Die Bibel stellt Freude als ein inneres Glücksgefühl dar, das auf unveränderlichen göttlichen Verheißungen und ewigen geistlichen Realitäten beruht. [1] Freude ist der überströmende Effekt der Erkenntnis der Christen, dass sie mit Gott im Frieden sind und ihn als himmlischen Vater kennen (Philipper 4,8-9). Wahre Freude wird durch den Heiligen Geist erzeugt und ist im Leben der Gläubigen unabhängig von ihrer Umgebung vorhanden (Apg. 16,22-34). Am deutlichsten zeigt sich die Freude im Christen, wenn er erkennt und sich der Wahrheit unterwirft, dass Gott über die gesamte Erlösungsgeschichte souverän ist, und wenn er im Gehorsam gegenüber Gottes befohlenem Willen wandelt, wie er in der Schrift dargestellt ist (Joh 15,10-11).[2] Durch Gottes Gnade können Christen ein tief verwurzeltes Vertrauen in die absolute Güte Gottes besitzen und ihm mit ihrem Leben Ehre erweisen, wenn die Zeiten gut oder schlecht sind (1. Thessalonicher 1,6). Freude ist keine saisonbedingte Emotion oder ein besonderes Geschenk, das nur einer „Eliteklasse“ unter Christen vorbehalten ist. Vielmehr ist Freude eine Gesinnung, die für jeden wahren Gläubigen charakteristisch sein wird (Galater 5,22-23). Auch wenn der Grad der Freude schwanken kann, ist es unmöglich, dass die Freude bei einem echten Kind Gottes gänzlich fehlt (Römer 14,17).

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Freude eine Frucht des Heiligen Geistes ist und deshalb von Nichtchristen nicht eigenmächtig hergestellt oder erfahren werden kann. Tatsächlich gibt es für einen Ungläubigen keinen triftigen Grund, wahre Freude in diesem Leben zu haben (Galater 5,19-21). Außerhalb der Gemeinschaft mit Christus können Ungläubige nicht die Verheißung beanspruchen, dass Gott in allen Einzelheiten ihres Lebens zu ihrem ewigen Wohl zusammenwirkt (Römer 8,28). Darüber hinaus wartet das ewige Gericht in der Hölle auf jeden Menschen, der sich weigert, Buße über seine Sünde zu tun und allein auf Jesus Christus zu vertrauen, um mit Gott versöhnt zu werden (Judas 1,5-7). Angesichts eines solch schrecklichen Schicksals, das Nichtchristen unmittelbar nach ihrem irdischen Tod erwartet, ermahnt die Bibel die Sünder, den Herrn zu suchen, solange er gefunden werden kann“ (Jesaja 55:6)! Die Zerbrechlichkeit und Kürze des menschlichen Lebens verdeutlicht die Torheit, in den vergänglichen Sorgen dieser Welt die vollkommene Erfüllung zu suchen (Kolosser 3,1-5). Wahre Freude wird ausschließlich durch eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus gefunden und erlangt (Joh 17,13).

Eine der kraftvollsten Beispiele für Freude, die man in der gesamten Kirchengeschichte beobachten kann, ist das Leben von Horatio Spafford (1828-1888). Spafford war ein erfolgreicher Anwalt, ein wohlhabender Familienvater und ein gottesfürchtiger Führer in der presbyterianischen Kirche; er war ein Mann, der „alles hatte“. Aber in den frühen 1870er Jahren ließ Gott zu, dass schweres Unheil in Spaffords Leben eindrang. Sein einziger Sohn sollte 1870 an Scharlachfieber sterben, und im folgenden Jahr verlor Spafford durch den „Großen Brand von Chicago“ alle seine Investitionen. 1873 schlug Spafford vor, dass er und seine Familie eine ausgedehnte Reise nach England unternehmen sollten, um einige liebe Freunde zu besuchen, da sie die enormen Verluste, die sie in den letzten Jahren mit ihren Lieben erlitten hatten, betrauerten.

Kurz vor der Reise verhinderte ein unerwarteter Arbeitsnotfall, dass Spafford mit seiner Frau und seinen vier Töchtern auf der Ville du Havre abreisen konnte. Vier Tage nach der Abreise seiner Familie erhielt Spafford von seiner Frau per Telegramm die Nachricht, dass das Schiff gesunken sei und dass jede ihrer Töchter bei dem Unfall ums Leben gekommen sei. Im Gefolge der unüberwindlichen Tragödie setzte Spafford schnell die Segel, um mit seiner Frau nach England zu fahren und den Verlust ihrer geliebten Töchter zu betrauern. Es war auf jener Reise, auf der Spafford die berühmte Hymne „Wenn Friede mit Gott“ schrieb. Hier nur einige wenige Strophen aus dieser atemberaubenden Hymne:

Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch drohen von fern,
mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.

Refrain:

Mir ist wohl (mir ist wohl) in dem Herrn (in dem Herrn)!
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!

Wenn Satan mir nachstellt und bange mir macht,
so leuchtet dies Wort mir als Stern:
Mein Jesus hat alles für mich schon vollbracht;
ich bin rein durch das Blut meines Herrn.

Refrain:

Mir ist wohl (mir ist wohl) in dem Herrn (in dem Herrn)!
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!

Als Horatio Spafford mit dem Tod von fünf Kindern und dem Verlust seines Vermögens konfrontiert wurde, verfluchte er weder Gott noch gab er seinen Glauben auf. Wie Hiob verstand Spafford zu Recht, dass der heilige Schöpfer gibt und nimmt, wie es ihm gefällt, um seine ewigen Ziele perfekt zu erreichen (Hiob 1,21). Darüber hinaus konnte Spafford, wenn er über die Güte Gottes, die Herrlichkeit des Evangeliums und die kostbaren Verheißungen der ewigen Sorge Gottes für die Seinen nachdachte, immer noch verkünden: „Es geht meiner Seele gut! Dies ist die Essenz wahrer Freude, hervorgerufen durch den Heiligen Geist, der jedem wahren Nachfolger Jesu Christi innewohnt! Wird dies auch deine Antwort in triumphalen Momenten und Aufruhrs in deinem eigenen Leben sein?

Wöchentliche Passagen zum Nachdenken

Montag – Jakobus 1,1-4, 12-18

1 Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, grüßt die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind!

2 Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet,

3 da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt.

4 Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt. …

12 Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben.

13 Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand;

14 sondern jeder Einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird.

15 Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.

16 Irrt euch nicht, meine geliebten Brüder:

17 Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.

18 Nach seinem Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien.

Dienstag – 1.Petrus 1,1-9

1 Petrus, Apostel Jesu Christi, an die Fremdlinge in der Zerstreuung in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asia und Bithynien,

2 die auserwählt sind gemäß der Vorsehung Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gnade und Friede werde euch mehr und mehr zuteil!

3 Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten,

4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt wird für uns,

5 die wir in der Kraft Gottes bewahrt werden durch den Glauben zu dem Heil, das bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit.

6 Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid in mancherlei Anfechtungen,

7 damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi.

8 Ihn liebt ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und über ihn werdet ihr euch jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude,

9 wenn ihr das Endziel eures Glaubens davontragt, die Errettung der Seelen!

Mittwoch – 1.Chronik 16,23-34

23 Singt dem HERRN, alle Welt; verkündigt Tag für Tag sein Heil!

24 Erzählt unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern!

25 Denn groß ist der HERR und hoch zu loben; er ist furchtbar über alle Götter.

26 Denn alle Götter der Völker sind nichtige Götzen; aber der HERR hat die Himmel gemacht.

27 Pracht und Majestät sind vor seinem Angesicht, Stärke und Freude ist in seiner Wohnstätte.

28 Bringt dar dem HERRN, ihr Völkerstämme, bringt dar dem HERRN Ehre und Lob!

29 Bringt dar dem HERRN die Ehre seines Namens, bringt Gaben dar und kommt vor sein Angesicht! Betet den HERRN an in heiligem Schmuck!

30 Erbebt vor ihm, alle Welt! Der Erdkreis steht fest und wankt nicht.

31 Es freue sich der Himmel, und die Erde frohlocke, und unter den Heiden soll man sagen: Der HERR regiert als König!

32 Es brause das Meer und was es erfüllt! Es jauchze das Feld und alles, was darauf ist!

33 Dann sollen alle Bäume des Waldes jubeln vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten!

34 Dankt dem HERRN, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewiglich!

Donnerstag – Psalm 16,5-11

5 Der HERR ist mein Erbteil und das [Teil] meines Bechers; du sicherst mir mein Los.

6 Die Messschnüre sind mir in einer lieblichen Gegend gefallen, ja, mir wurde ein schönes Erbe zuteil.

7 Ich lobe den HERRN, der mir Rat gegeben hat; auch in der Nacht mahnt mich mein Inneres.

8 Ich habe den HERRN allezeit vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.

9 Darum freut sich mein Herz, und meine Seele frohlockt; auch mein Fleisch wird sicher ruhen,

10 denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich preisgeben und wirst nicht zulassen, dass dein Getreuer die Verwesung sieht.

11 Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen; vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle, liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich!

Freitag – Psalm 30,2-8, 10-12

2 Ich will dich erheben, o HERR, denn du hast mich herausgezogen, dass meine Feinde sich nicht freuen durften über mich.

3 HERR, mein Gott, zu dir habe ich geschrien, und du hast mich geheilt.

4 HERR, du hast meine Seele aus dem Totenreich heraufgebracht; du hast mich belebt aus denen, die in die Grube hinabfahren.

5 Lobsingt dem HERRN, ihr seine Getreuen, und preist seinen heiligen Namen!

6 Denn sein Zorn währt einen Augenblick, seine Gnade aber lebenslang; am Abend kehrt das Weinen ein und am Morgen der Jubel.

7 Und ich sprach, als es mir gut ging: »Ich werde ewiglich nicht wanken!«

8 HERR, durch deine Gnade hattest du meinen Berg fest hingestellt; als du aber dein Angesicht verbargst, wurde ich bestürzt. …

10 »Wozu ist mein Blut gut, wenn ich in die Grube fahre? Wird dir der Staub danken, wird er deine Treue verkündigen?

11 Höre, o HERR, und sei mir gnädig; HERR, sei du mein Helfer!«

12 Du hast mir meine Klage in einen Reigen verwandelt; du hast mein Trauergewand gelöst und mich mit Freude umgürtet

Samstag – Psalm 95,1-8

1 Kommt, lasst uns dem HERRN zujubeln und jauchzen dem Fels unsres Heils!

2 Lasst uns ihm begegnen mit Lobgesang und mit Psalmen ihm zujauchzen!

3 Denn der HERR ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter.

4 In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Gipfel der Berge gehören ihm.

5 Sein ist das Meer, denn er hat es gemacht, und seine Hände haben das Festland bereitet.

6 Kommt, lasst uns anbeten und uns beugen, lasst uns niederfallen vor dem HERRN, unserem Schöpfer!

7 Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schafe seiner Hand. »Heute, wenn ihr seine Stimme hört,

8 so verstockt eure Herzen nicht, wie bei der Herausforderung, am Tag der Versuchung in der Wüste,

[1] John MacArthur, Biblical Doctrine: A Systematic Summary of Bible Truth, Page 375

[2] https://covenantconfessions.com/understanding-gods-will/

Autor: Dewey Dovel

https://covenantconfessions.com/joy-and-the-fruit-of-the-spirit/