Prinzipien der Gemeindearbeit

Die Prinzipien der Gemeindearbeit geben vor, nach welchen grundlegenden Maßstäben wir uns bei dem Dienst orientieren. So ist es grundlegend, dass wir eine hohe Sicht von der Herrlichkeit Gottes haben. Wir bekennen, dass die Bibel als Gottes Wort perfekt ist. Wir gestehen ein, dass der Mensch sündig ist. Der Zweck der Gemeinde ist es Gott zu verherrlichen und die Leiter müssen qualifiziert sein. Es gibt noch viele weitere Prinzipien, aber diese sind für den Dienst grundlegend.

1. Wir wollen eine hohe Sicht von Gott haben

Gott existiert in der Dreieinigkeit als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Er ist in seinem Wesen Geist und ist in seinem Charakter heilig und abgesondert von seiner Schöpfung. Alle Eigenschaften Gottes können nicht getrennt voneinander betrachtet werden.

Gott ist von niemandem abhängig und absolut unveränderlich. Er ist unendlich und somit auch allwissend, allmächtig, allgegenwärtig und ewig. Er ist herrlich in seiner Heiligkeit, majestätisch in seiner Herrschaft über die Erde, vollkommen weise in seinen Plänen. Gott ist gnädig und barmherzig. Er ist voller Güte und Liebe zu seiner Schöpfung, treu und geduldig. Gott ist aber auch gerecht in seinem Hass und Zorn gegenüber Sünde, denn er ist der Richter aller Menschen.

Der HERR, der HERR, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue; der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern bis in das dritte und vierte Glied! (2.Mose 34,6-7)

Eine hohe Sicht von Gott soll unser Leben grundlegend prägen. Wir wollen bei allem Handeln die Ehre Gottes zu unserem Fokus machen.

Eine hohe Sicht von Gott erfordert:

  • dass wir durch unser ganzes Leben Gott anbeten und lobpreisen1
  • dass wir wachsen in der Gottesfurcht, indem wir Gott und seine Herrlichkeit schauen2
  • dass wir der Heiligung in jedem Bereich des Lebens nachstreben, weil Gott selber heilig ist
  • dass wir Gott und nicht Menschen in den Mittelpunkt stellen3

2. Wir wollen die Schrift als Gottes Wort akzeptieren

Die Bibel ist das inspirierte, unfehlbare, irrtumslose, relevante und authoritative4 Wort Gottes.

Wir erkennen die völlige Allgenugsamkeit der Schrift an und sind überzeugt, dass Gottes Wort in allen Situationen ausreichend und aktuell ist. Es mag uns nicht immer eine explizite Antwort auf ein spezifisches Problem geben, aber wir werden immer Ermahnungen und Ermutigungen in der Schrift finden, durch welche wir Gott im Gehorsam verherrlichen können. Wir finden Antworten auf alle Fragen zum Leben in Gottseligkeit in der Schrift.

Wir verlassen uns auf die Kraft der Schrift5, die der Heilige Geist gebraucht in der Errettung und Heiligung.

Eine hohe Sicht von Gottes Wort erfordert:

  • dass wir Gottes Wort in seiner Ganzheit kennen und lehren wollen
  • dass wir als Gemeinde in allen Dienstbereichen dem Wort Gottes die höchste Priorität einräumen6
  • dass wir als Gemeinde mit dem Wort Gottes mit äußerster Sorgfalt umgehen7
  • dass wir als Gemeinde Gottes Wort mutig verkündigen8

3. Wir wollen ein biblisches Bild von der Natur des Menschen haben

Gott hat den Menschen in seinem Ebenbild erschaffen9. Er schuf sie als Mann und Frau, um über die Schöpfung als Stellvertreter zu herrschen und die Erde zu bebauen und zu bevölkern.

Durch den Sündenfall ist der Mensch verdorben bis zum Kern seines Wesens10. Er ist unfähig Gutes in Gottes Augen zu tun, unfähig die Wahrheit anzunehmen, jagt ständig der Bosheit nach, ist der Sünde verfallen und wird nur noch schlimmer in seiner Sündhaftigkeit11. Auf der Grundlage dieser Realität ist jeder Mensch von Geburt an geistlich tot in seinen Sünden und ohne Hoffnung auf den Himmel.

Ein Sünder, der von Gott entfremdet ist, hat eine natürliche Neigung, die Erfüllung in dem bösen System der Welt zu suchen12.

Der Mensch wird erst durch die Wiedergeburt geistlich zum Leben erweckt und kann nur in der Kraft des Heiligen Geistes Gott gefallen13.

Dieses muss Folgendes in uns bewirken:

  • Wir demütigen uns vor Gott, weil wir unsere Sündhaftigkeit14 erkennen
  • Wir erkennen unsere Abhängigkeit von Gott in allen Lebensbereichen an15
  • Wir erkennen an, dass wir Menschen nicht aus unserer eigenen Kraft retten können16
  • Wir erkennen an, dass wir weder uns noch andere aus eigener Kraft verändern können17

4. Wir wollen ein biblisches Bild vom Auftrag der Gemeinde haben.

Die Gemeinde ist der Leib Christi, bestehend aus allen Gläubigen.18 Sie ist weit mehr als nur ein sozialer Verein, denn die Gemeinde ist eine Glaubensgemeinschaft aus Kindern Gottes19. Deshalb ist die Gemeinde eine lebendige und geistliche Familie20.

Die Gemeinde ist der Pfeiler und die Grundfeste für die ein für alle Mal überlieferte Wahrheit, welche in der Schrift offenbart wurde.

Die Gemeinde hat den Auftrag in die Welt zu gehen um Jünger zu machen, indem sie das Evangelium von Jesus in der Kraft des Heiligen Geistes verkündigt21, um dann diese Jünger in örtlichen Gemeinden versammeln, damit sie den Herrn anbeten und seinen Geboten jetzt und in Ewigkeit zur Ehre von Gott dem Vater gehorsam sind22.

Das bedeutet:

  • Evangelisation ist nicht nur die persönliche Verantwortung von jedem Einzelnen, sondern auch von der Gemeinde als Gemeinschaft
  • Evangelisation und Mission hat zur Folge, dass Gläubige in Ortsgemeinden versammelt werden.
  • In Evangelisation und Mission muss die Verkündigung des Wortes die Priorität über sozialem Engagement behalten
  • Wir wollen aber auch gute Taten nicht herabsetzen, indem wir sie bloß als Mittel zum Zweck (Evangelisation) betrachten, doch wir wollen auch nicht unsere Verantwortung überbewerten. Wenn die Gemeinde die Menschen liebt, die so sehr von Gott geliebt sind, wird sie sich dafür einsetzen, Leiden zu lindern, wo immer sie kann, doch besonders, ewiges Leiden zu verhindern.

5. Wir wollen biblisch qualifizierte Leiter haben

Leiter sind Personen, die Gott der Gemeinde gibt, insbesondere sind damit Pastoren und Diakone gemeint. Ein geistlicher Leiter muss in seinem Charakter23 qualifiziert sein, denn er ist ein Vorbild für die Herde24.

Alle Leiter innerhalb der Gemeinde sollten das Gewicht der Verantwortung erkennen, das mit ihrer privilegierten Position einhergeht. Ein Leiter hat kein Recht darauf nachlässig oder rücksichtslos zu sein. Vor allem im Blick auf die Vorbildfunktion, die er für die Herde hat.

Ein geistlicher Leiter muss die Herde mit Geduld, Fürsorge und Liebe hüten25. Er nimmt sich Zeit, seine Geschwister im Herrn kennenzulernen und lässt sie ihn selbst kennenlernen. Er verdient sich ihr Vertrauen, indem er seine Vertrauenswürdigkeit im Laufe der Zeit unter Beweis stellt. Ein geistlicher Leiter muss die Gläubigen im Wort für das Werk des Dienstes ausrüsten26.

Das bedeutet:

  • Leiter müssen beständig in der Gnade wachsen durch den Gehorsam zum Wort Gottes
  • Leiter werden nicht nur nach ihren Fähigkeiten ausgewählt, sondern in erster Linie nach ihrem Charakter
  • Leiter rüsten andere Leiter zu

1 Offb. 4,11; Offb. 5,12-14; Röm. 11,33-36; 1 Kor. 10,31; Heb. 13,15

2 Spr. 1,7; 2. Mo. 20,20; 2.Kor 3,18; Phil. 2,12

3 Jes. 48,11; 2. Kor. 4,5; Ps. 50,21-22

4 2 Tim. 3,16-17; Joh 17,17; Ps. 19,7-9; Ps. 119,89; Joh. 17,17 2 Pt. 1,20-21

5 Matt. 4,4; Heb. 4,12; 2. Tim. 3,15; Joh. 17,17

61. Kor. 2,1-5; 1. Tim. 3,15; 1. Tim. 4,13

7 Hes. 7,10; Jes. 66,2; 1. Tim. 4,6; 1. Tim. 4,15-16; 2. Tim. 2,15; Titus 2,1

8 Hes. 7,10; Ps. 119,172; Apg. 6,4; Rom. 1,16; 1 Thess. 2,9-13; 2 Tim. 4,1-4

9 1. Mo 1,26-27; 5,1-2; 9,6

10 Eph. 2,3; Ps. 51,5; Jer. 19,79; Matt. 7,21-23

11 Römer 3,10-18; 1. Kor 2,14; 1.Mo 6,5; Joh 8,34; Römer 6,16-17; 2 Tim 3,13

12 Eph. 2,1-3; Röm. 3,23; 1. Joh 2,15-17

13 Röm 8,1-14

14 Jak 4,1-6

15 Joh 15,4-5

16 Eph. 2,4-10; 1 Kor. 1,17-18; Röm. 1,16

17 Titus 2,11-12

18 1.Kor 12,13

19 Joh 1,12

20 1.Tim 3,15

21 Mt 28,19-20; Apg 1,8

22 Joh 4,23; Joh 15,14; Eph 1,3-6; Eph 3,20-21

23 1. Tim. 3,1-7; Titus 1,5-9

24 1. Kor. 4,16; 1. Kor. 11,1; 2. Thess. 3,7-9; 1 Tim. 3,12; Hebr. 6,12; Hebr. 13,7; 3. Joh. 1,11

25 1 Pet 5,1-4; 2 Tim 2,24-26; Apg 20,28; Joh 10,11-13

26 Eph. 4,11-12; 2 Tim. 4,1-2; Titus 2,1.15