„Die Schrift legt die Qualifikationen für einen Ältesten fest, dass er ‚zur Gastfreundschaft hingegeben‘ sein muss. Wie wird das in deinem Leben sichtbar?“
Diese Frage wird in unseren Ältesten-Prüfungen immer früh im Prozess der Prüfung eines Mannes zum Ältesten und Lehrer gestellt. Wir nehmen die biblischen Anforderungen ernst, die in 1. Timotheus 3 und Titus 1 aufgeführt sind, und ich bin froh, dass die Frage gestellt wird. Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht so begeistert von einigen der Antworten – oder von der Zulassung einiger dieser Antworten.
Für gewöhnlich hebt ein Mann die Arbeit und das Talent seiner Frau in der Gastfreundschaft sofort hervor. Das ist gut, aber es gibt ein Problem, wenn ein Mann die Gastfreundschaft seiner Frau nutzt, um seine eigene zu kompensieren.
Was ist Gastfreundschaft?
Einfach ausgedrückt: Es bestehen nach wie vor grundlegende falsche Vorstellungen von Gastfreundschaft. Einige denken, dass Gastfreundschaft nur darin besteht, Menschen zum Essen einzuladen. Die Ehefrau bereitet also das Haus vor und kocht ein köstliches Essen.
Aber der Sinn der Gastfreundschaft besteht darin, dem Fremden gegenüber Liebe zu zeigen. Und was gibt es Besseres, als ihnen Gottes Wort zu schenken? Gastfreundschaft ist mehr als nur eine Grillparty. Aus Sorge um das Wohlergehen der Menschen wollen wir sie mit Essen und Trinken erfrischen, wenn es möglich ist. Keine nahrhafte Erfrischung anzubieten ist schon seltsam und stellt die Qualität jeglicher Gastfreundschaft in Frage. Aber christliche Gastfreundschaft schließt im Wesentlichen den christlichen Glauben ein.
Wie geht Gastfreundschaft?
Ich kenne einen Ältesten, der jeden Besucher in die Gemeinde einlädt, um mit ihm und seiner Familie zu Mittag zu essen. Er und seine Familie bereiten ein Essen vor und bringen es in die Gemeinde, um es mit den Besuchern zu teilen – Gläubigen oder Ungläubigen – oder sogar mit allen Mitgliedern, die sehr zurückgezogen oder ihm unbekannt sind. Dieser Älteste tut die Arbeit des Hirtendienstes durch Gastfreundschaft. Um dies zu erleichtern, sind die Küche der Gemeinde und der Gemeinschaftsraum zur häufigen Benutzung gedacht. Wenn du dich mit jemandem hinsetzt und dein Leben und deinen Glauben mit ihm teilst, während du von seinem Leben und seinem Glauben (oder fehlendem Glauben) erfährst, bietet das wertvolle Gelegenheiten, Zeugnis zu geben, zu evangelisieren und Jünger zu werden.
Im Neuen Testament sehen wir das Beispiel von Priscilla und Aquila, einem Gemeindegründerehepaar, das zahlreichen Gemeinden geholfen hat und Seite an Seite anderen gedient und die gute Nachricht des Evangeliums weitergegeben hat. Das ist ein schönes Bild eines christlichen Haushalts: ein Ehepaar, das gemeinsam im Königreich arbeitet. Nach Paulus war ihr Haus ein Ort der Anbetung und Lehre: „Es grüßen euch die Gemeinden in [der Provinz] Asia. Es grüßen euch vielmals im Herrn Aquila und Priscilla samt der Gemeinde in ihrem Haus“ (1. Kor 16,19). Oh, wenn dieses Beispiel der Gastfreundschaft im Leben eines jeden Ältesten existieren könnte.
Älteste sollten der Gastfreundschaft hingegeben sein
Wenn wir Leiter unserer Familien sind, diejenigen, die „ihren Haushalt gut führen“, dann muss bei Männer allgemein und bei Ältesten insbesonders etwas zu sehen sein. Man muss sehen, wie wir die Schrift öffnen, Fragen stellen und Anwendungen für die Familie und Gäste vorschlagen. Wir sollten für konkrete Anliegen beten. Wir sollten auch andere zum Beten ermutigen. Wir zeigen unsere Liebe zu anderen Menschen, wenn wir aufrichtig für ihre Bedürfnisse beten. Dies geschieht am leichtesten mit Fremden, wenn sie gemütlich an unserem Tisch sitzen.
Mögen alle Pastoren in ihrer Umgebung den Ruf haben ein Ort der Zuflucht zu sein, ein Ort des Wirklichseins, ein Ort der Aufrichtigkeit und der Gott-Zentriertheit, wo Christus vermittelt wird und alle in die Familienandachten einbezogen werden. Damit ein Ältester ein Ältester sein kann, müssen einige grundlegende Eigenschaften vorhanden sein. Zeigt der Älteste Interesse an Menschen? Bemüht er sich, dass sich die Menschen auch in seinem Haus willkommen und geliebt fühlen?
Sicherlich wird es bestimmte Jahreszeiten des Lebens und andere gottgeführte Umstände, die diese Art von Gastfreundschaft behindern können, geben. Aber wann immer möglich, sollten sich die Hirten bemühen die Gabe der Gastfreundschaft vorbildlich zu teilen.
Viele Menschen, die nicht der Gemeinde angehören, sind mit Evangelium konfrontiert worden, indem sie Familien besucht haben, in denen die Bibel als ein Mittel der Gastfreundschaft geöffnet wird: „Unser Brief seid ihr selbst, in unsere Herzen geschrieben, erkannt und gelesen von jedermann. Es ist ja offenbar, dass ihr ein Brief des Christus seid, durch unseren Dienst ausgefertigt, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. “ (2. Kor 3,2-3).
Ist dir klar, dass das erstaunliche Buch der Apostelgeschichte mit Paulus als Gefangener in Rom endet? Auf seine eigenen Kosten setzt er seinen Dienst fort und empfängt alle und jeden, um die Gnaden Christi zu teilen. So setzt Paulus, der Älteste und Gefangene, seinen Dienst durch Gastfreundschaft fort: „Paulus aber blieb zwei Jahre in einer eigenen Mietwohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen; und er verkündigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit aller Freimütigkeit und ungehindert. “ (Apostelgeschichte 28,30-31).
Mögen alle Ältesten den Ruf haben, dass sie der Gastfreundschaft ergeben sind.
Von Kent Butterfield – Übersetzt von 9 Marks https://www.9marks.org/article/hospitality/