Gottes Güte ist nicht das Gleiche wie seine Heiligkeit oder seine Gerechtigkeit. Doch sie greifen ineinander, weil aus seiner Heiligkeit Güte überfließt und seine Gerechtigkeit entscheidet, an wen diese sich richtet. Sie stehen nie im Widerspruch zueinander.
Gottes Güte ist sein Charakterzug, freigiebig zu sein – das zu tun, was die Menschen segnet. Gottes transzendente Fülle und Vollkommenheit – seine Heiligkeit – ist wie ein überfließender Brunnen. Darum ist Freigiebigkeit sein Wesenszug.
Gott ist nicht bedürftig. Deshalb beutet er nie andere aus, um irgendeinen eigenen Mangel auszugleichen. Stattdessen hat er von Natur aus den Impuls, zu geben statt zu bekommen.


„[Er] lässt sich auch nicht von Menschenhänden bedienen, als
ob er etwas benötigen würde, da er doch selbst allen Leben
und Odem und alles gibt“ (Apg 17,25).


Doch seine Güte ist nicht losgelöst von seiner Gerechtigkeit. Er schenkt seine Güte nicht auf eine Art und Weise, die seinen unendlichen Wert und seine grenzenlose Schönheit und Größe verleugnen würde. Darum gehört zu Gottes Gerechtigkeit einerseits das letztendliche Gericht über die Sünde und andererseits auch die Güte. Wenn Gott die Menschen, die nicht zu ihm umkehren wollten, in der Hölle bestraft, dann beschenkt er sie nicht mit seiner Güte. Aber das heißt nicht, dass er deshalb aufhört, gut zu sein. Seine Heiligkeit und Gerechtigkeit bestimmen, an wen sich seine Güte richtet.
Darum strömt seine Güte insbesondere denen entgegen, die ihn fürchten und bei ihm Zuflucht suchen.

„Wie groß ist deine Güte, die du denen bewahrst, die dich fürchten, und die du an denen erzeigst, die bei dir Zuflucht suchen angesichts der Menschenkinder“ (Ps 31,20).


Es ist aber nicht so, dass man sich durch diese Art von Ehrfurcht und Glauben Gottes Güte verdienen würde. Endliche, durch und durch abhängige Sünder verdienen gar nichts von Gott. Wenn Gott Sündern seine Güte erweist, dann ist das immer ein Geschenk und unverdient. Warum ist Gott dann geneigt, seine überfließende Güte denen zu schenken, die ihn fürchten und bei ihm Zuflucht suchen? Das liegt daran, dass durch solche Ehrfurcht und solchen Glauben der Wert und die Schönheit und die Größe Gottes sichtbar gemacht werden (Röm 4,20). Und darum bewegt Gottes Gerechtigkeit ihn dazu, diese innere Einstellung, die ihn ehrt, zu bekräftigen.


Corona und Christus

In Corona und Christus lädt John Piper Leser ein, sich auf den festen Grund, den Fels Jesus Christus, zu stellen: In Ihm, dem souveränen Gott, finden unsere Seelen Halt. Er fügt, lenkt und regiert alles so, dass seine weisen und guten Pläne für alle Wirklichkeit werden, die ihm vertrauen. Was tut Gott durch Corona? Piper bietet uns sechs biblische Antworten und zeigt, wie Gott in dieser turbulenten Zeit wirkt. Mehr…

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